Mohamed, ihr seid Dritter in der Hauptrunde um die Deutsche Meisterschaft geworden und habt im Viertelfinale der Play-Offs gegen Jahn Regensburg verloren. Gegen Ende der Spielzeit hattet ihr einige Verletzungssorgen und Sperren. Wie fällt dein Fazit der Saison aus?
Mohamed Labiadh: Wenn ich an die gerade abgelaufene Saison denke, sehe ich zwei Seiten. Die Hauptrunde war gut, hätten wir Platz zwei verteidigt, wäre sie sehr gut gewesen, aber insgesamt können wir zufrieden sein. Das Team hat sich neu gefunden und wir waren besonders zu Hause stark und haben unser Publikum begeistert.
Andererseits bin ich nicht so zufrieden mit den Playoffs, wo wir schon im Viertelfinale gegen Jahn Regensburg ausgeschieden sind. Wir hatten Pech mit Verletzungen und Sperren und auch nicht immer Glück mit Entscheidungen der Schiedsrichter. Trotzdem müssen wir an uns arbeiten und alle Spieler in hitzigen Situationen ihre Emotionen besser im Griff haben. Von den Playoffs bleibt aber das ärgerliche Gefühl, dass wir durch Verletzungen und Sperren nicht das abrufen konnten, was wir vorher das ganze Jahr über in der Hauptrunde gezeigt haben.
Was war der schönste Moment der abgelaufenen Spielzeit?
Unser Derbysieg gegen St. Pauli vor heimischer Kulisse. Die HSV-Fans haben aus der Wandsbeker Sporthalle einen Hexenkessel gemacht und wir das Spiel mit 5:2 gewonnen. Das Hinspiel bei Jahn Regensburg, das wir mit 10:1 gewonnen haben, war auch ein besonders schönes Erlebnis. Der ganze Kader war dabei, alle waren gesund und da haben wir gesehen, was wir zu leisten im Stande sind. Das war auch eines der größten Highlights der Saison.
Ihr habt die beste Hauptrunde seit mehreren Jahren gespielt. Wie habt ihr euch in dieser Saison entwickelt?
Wir haben die meisten Punkte unserer Bundesligahistorie geholt und die meisten Tore geschossen. Wir haben uns super entwickelt. Im Sommer sind viele Jungs dazugekommen aber die Teamchemie hat gestimmt. Auch hat die Spielphilosophie mit der Zeit immer besser gegriffen, daran können wir in der nächsten Saison anknüpfen.
Warum hat es im Team so gut gepasst?
Alle Spieler haben einen guten Charakter und wissen, worum es geht. Die Leistung im Training und im Spiel stimmt und wir haben gemeinsam dafür gearbeitet. Der Zusammenhalt hat dazu geführt, dass das Team so gut funktioniert hat. Wir haben einen positiven Teamgeist entwickelt, wollen nie verlieren und uns immer verbessern.
Wie geht es jetzt mit dem Team weiter?
Wir haben jetzt erstmal eine Woche frei und dann trainieren wir weiter. Die Gespräche laufen und wir schauen, dass das Team in ähnlicher Konstellation zusammenbleibt, auch wenn es natürlich Veränderungen, wie das Karriereende unseres langjährigen Torwartes Yalcin Ceylani, gibt.
Was sind eure Ziele in der kommenden Saison und darüber hinaus?
Wir wollen die Strukturen beim HSV weiterentwickeln, den Futsalsport beim HSV und in Deutschland größer zu machen und noch bessere Perspektiven für Spieler schaffen. Sportlich wollen wir auch nächste Saison eine gute Rolle spielen, so wie in diesem Jahr.
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Foto: Valon Topalli